BMB 23: Von einem gewissen Standpunkt aus
Kurz vor Ende des Jahres (und Episode VIII) feiern wir noch schnell das 40-jährige Jubiläum von Krieg der Sterne. Dazu besprechen wir die tolle Kurzgeschichtensammlung „From a Certain Point of View“: 40 Geschichten von über 40 Autoren, die die Handlung von Episode IV aus der Sicht von Nebencharakteren nacherzählen.
Mit dabei sind Ines und Florian von der Jedi-Bibliothek, um Tobis gefährlichem Halbwissen mit Expertise zu begegnen. Wir versuchen uns an individuellen „The Good, the Meh and the Ugly“-Listen, schweifen ab zum viralen Marketing und stellen Mutmaßungen an über ähnliche Projekte zu den anderen Filmen.
Und gewinnen könnt Ihr auch was: nämlich eine Ausgabe von „From a Certain Point of View“ – mehr dazu in der Folge und hier.
Übrigens:
- Was für ein Timing: Etwa 10 Minuten, nachdem wir die Aufnahme beendet hatte, ging die Rian-Johnson-macht-eine-neue-Trilogie Nachricht online. War vielleicht auch ganz gut so, sonst hätten wir nochmal 2 Stunden weiter diskutiert.
- Wer Tobi doch noch über die Rian Johnson News (und das Trieste Sci+Fi Festival) reden hören will, dem sei die aktuelle Folge von Das Alles ans Herz gelegt.
Shownotes:
- Die Website der Jedi-Bibliothek
- Die „From a certain point of view“ Rezensionen von Ines und von Florian
- Ken Liu: „Legends of Luke Skywalker“ und „Die Schwerter von Dara“
- Hust, Join the Resistance, hust
- Das „Virales Marketing im Todesstern Stuttgart“-Video
- Die Radio Tatooine Buchclub-Folge zu Inferno Squad und Twilight Company – mit Ines
- Auch in der Du-Perspektive: Jay McInerny: „Bright Lights, Big City“
- Die “Promo-Karten” zu den einzelnen Geschichten
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Hallo Tobi,
wie immer eine tolle Folge und ein Thema über das ich dringend einen Podcast gebraucht habe, denn das Bch hat mich wirklich fasziniert. Ich bin begeistert davon, dass sich so unterschiedliche Listen ergeben haben und auch meine sind nochmal etwas anders als eure. Es gibt Überschneidungen, aber es tauchen auch noch ein paar auf, die ihr nur am Rande oder gar nicht erwähnt habt. Ich bringe die Geschichten in keine Reihenfolge, sondern zähle einfach auf, wie sie mir einfallen.
The Good:
Master and Apprentice
Time of Death
There Is Another
An Incident Report
Raymus
The Meh:
By Whatever Sun
The Angle
Rites
Palpatine
Far Too Remote
The Ugly:
The Red One
Added Muscle
Whills
There Is Another
Beru Whitesun Lars
Ich gehe nur näher auf die Storys ein, die keinen oder einen anderen Platz auf euren Listen gefunden haben.
Zu The Ugly:
Auf „There is Another“ gehe ich später ein, weil sie die Kontroverseste auf meinen Listen ist, da sie auf der The Ugly- und der The Good-Liste aus verschiedenen Gründen steht.
„The Red One“ und „Added Muscle“ sind bei mir auf der Ugly-Liste gelandet, weil sie mir Geschichten erzählen, die ich nicht hören will. Bei „The Red One“ finde ich es einfach unnötig, dass es einen Grund für den kaputten Motivator gibt, der mehr als ein kaputter Motivator ist. Manchmal sollte sich hinter einem Ereignis kein tieferer Grund verbergen. Bei „Added Muscle“ störte mich, dass Boba Fett durch seinen Kult-Status sowieso schon gefühlt überall reingeschrieben wird, wo es auch nur irgendwie möglich ist. Nun soll er also auch noch fast für das Imperium die Droiden gefunden haben, die sie suchten. Dadurch wäre er also unweigerlich fast auf Luke und Obi-Wan gestossen. Boba Fett muss nicht überall sein. Naja, gut.
In „Beru Whitesun Lars“ fand ich einfach nur die Perspektive doof gewählt und somit die Geschichte langweilig. Die Geschichte nach ihrem Tod zu erzählen, fand ich falsch und hat mich so gestört, dass ich damit dann irgendwie gar nichts anfangen konnte.
Zu The Meh:
„By Whatever Sun“, „The Angle“ und „Rites“ gefielen mir die aus anderen Werken eingebrachten Charaktere, aber ich konnte mit den Geschichten selbst leider nicht so viel anfangen. Deshalb sind sie halt meh.
„Palpatine“ war bei mir meh, weil ich die Shakespeare-Werke von Ian Doescher eigentlich mag, aber diese hier nicht deren Potential erreicht.
Was „Far Too Remote“ genau sollte versteh ich immer noch nicht, aber wenigstens war es schnell vorbei.
Zu The Good:
„Raymus“ schloss für mich nicht nur die Lücke zwischen „Rogue One“ und „A New Hope“, sondern auch ein Plot Hole, dass sich mit dem Erscheinen von „Rogue One“ eingeschlichen hat. Ich hatte Probleme damit, dass der Stenzerstörer von Vader die Tantive IV durch den Hyperraum verfolgen konnte, da genau ein solcher Hyperraumsprung in Star Wars schon des öfteren als legitime Fluchtmöglichkeit etabliert wurde. Das wurde hier mit den Beschädigungen am Schiff und der dadurch möglichen Verfolgungsmöglichkeit schon gelöst. Ebenso hat mich diese Geschichte gegen Ende noch emotionaler gepackt, als der Hauptcharakter bei seinem Tod denkt, dass wenigstens seine Familie sicher ist, aber man dann erfährt, dass diese sich auf Alderaan befindet.
„Time of Death“ gefiel mir wie auch „Master and Apprentice“ gut, weil es einen Blick hinter den Vorhang von dern Machtgeistern ermöglichte, es aber für mich trotzdem nicht entmystifizierte. In dieser Geschichte verbirgt sich auch die von dir im Podcast gefragte „The Force Awakens“-Verknüpfung. Denn Obi-Wan sieht Luke in verschiedenen Etappen seines Lebens und dabei ist unter anderem auch ein von seinen Freunden isolierter Luke. Ebenso waren kleine Details, die mich sehr freuten, wie das Kaufen einer Ware von Watto für einen überteuerten Preis oder das Obi-Wan am Anfang seines Exils einen Kalender führte, aber das irgendwann aufgab.
„There Is Another“ ist wie oben schon erwähnt ja auf meiner The Good- und auf meiner The Ugly-Liste. Das hat den Grund, dass ich eine Idee super finde und eine andere mich sehr störte. Gestört hat mich nämlich, dass Yoda gegen mehrere Droiden kämpft, die auf der Suche nach ihm sind. Ich fand das einfach unpassend und nicht nachvollziehbar. Wir befinden uns 20 Jahre nach dem Ende der Klonkriege und der Erschaffung des Imperiums und wenn Palpatine noch glauben sollte, dass Yoda noch lebt, würde er hoffentlich mehr tun als Droiden schicken. Und es macht für mich keinen Sinn, dass man Droiden ausschickt und dann wenn auf dem gleichen Planeten immer wieder welche verschwinden, nichts unternimmt.
Gut jedoch fand ich die Idee, dass Yoda Leia und nicht Luke ausbilden wollte. Das Gespräch zwischen Obi-Wan und Yoda brachte mich zum Lachen und war wirklich toll geschrieben.
Die Idee mit der Reaktion auf „The Last Jedi“ find ich gut und hoffe, dass ich erstens daran denke und mich zweitens dazu aufraffen kann, dir auch was zu schicken.
Viele Grüße aus Kaiserslautern
Hi Tutti,
ha! Auf „Whills“ können wir uns anscheinend alle einigen. Sehr cool, dass Du uns auch Deine Liste und Einschätzungen schickst. „The Red One“ fand ich ja eigentlich recht gut, aber bei „Added Muscle“ gebe ich Dir auf jeden Fall recht.
Das mit dem Lückenschließen, wie Du es bei Raymus erwähnst (und wir im Podcast bei „The Sith of Datawork“) ist sicher eines der Kauf- oder Leseargumente für das Buch.
Mit der Reaktion zu „Last Jedi“ werde ich die Tage nochmal ein paar Erinnerungen rausschicken – bin mal gespannt, ob das was zurückkommt. Würde mich jedenfalls sehr freuen.
Viele Grüße nach Kaiserslautern
-tobi